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Tagungen

Die Belter-Dialoge finden einmal jährlich an der Leipziger Universität statt, um Aspekte des Terrors an ostdeutschen Bildungseinrichtungen sichtbar zu machen. Herbert Belter wurde 1951 zum Tode verurteilt und in Moskau erschossen. Sein Name steht symbolisch für Widerstand und Zivilcourage in der ehemaligen DDR. Die Belter-Dialoge sollen Mahnung sein, sich für die Demokratie zu engagieren, damit sich in unserem Land Diktaturen nicht wiederholen.

Überblick über die Veranstaltungen der Belter-Dialoge.

2022

14. Belter-Dialoge

Mittwoch, 27. April 2022
Alter Senatssaal, Universität Leipzig

Feindbilder und Geschichtsbilder, Wie wächst Europa zusammen?

2018

Zeitzeugen und Geschichtsbild

14. Belter-Dialoge

26. April 2018
Alter Senatssaal

Universität Leipzig

„Wenn heute von dieser fernen, dieser untergegangenen DDR gesprochen wird, geht manches durcheinander.“ – Konrad Weiß (dt. Filmregisseur und ehem. Politiker) Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven wahr genommen. Erinnerungen, persönliche Erfahrungen und der Erfahrungsaustausch mit anderen prägen uns dabei. Sie haben eine soziale und politische Dimension. Eine sorgsame Differenzierung ist also notwendig, um nicht ungerecht zu werden. In der zehnten Ausgabe der Belter Dialoge wollen wir uns dem heutigen Umgang mit der DDR-Vergangenheit widmen. Wie kann erinnert werden? Was bestimmt unsere Erinnerung?

In kaum einem anderen europäischen Land ist die Erinnerungskultur in der Gesellschaft und den Medien so von Bedeutung wie in Deutschland. Dies ist nach dem Erleben zweier Weltkriege, zweier Diktaturen und der deutschen Teilung nicht verwunderlich. Die persönlichen Erfahrungen werden deshalb oft durch wissenschaftliche Analysen und Bewertungen in einen bestimmten Rahmen gestellt und gesellschaftlich verortet. Zeitzeugen und Geschichtsbilder sind dabei für das Erinnern essentiell. Die Erinnerung an Vergangenes ist jedoch nicht in Stein gemeißelt. Erfahrungen aus der Gegenwart können unsere persönliche Wahrnehmung auch verändern. Wie prägen Geschehnisse aus der Gegenwart unsere Erinnerung an die DDR? Wie bilden wir unser Geschichtsbild aus? Welche Rolle spielen dabei Zeitzeugenberichte und wird der Wider stand gegen die DDR in der Erinnerung oft ausgeblendet? Im Rahmen der diesjährigen Belter Dialoge wollen wir diese und weitere Fragen diskutieren.

  • 26. April 2018 | 9.30 Uhr Universität Leipzig, Alter Senatssaal
  • 9.30 Uhr | Einführung Dr. Joachim Klose, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
    9.45–11.00 Uhr | Vortrag Wissenschaft und Subjektivität Aus Stalins Lager zur politischen Systemanalyse, Prof. Dr. Werner Gumpel, München
    Mitglied der Belter-Gruppe
    11.00–11.15 Uhr | Kaffeepause
    11.15–12.15 Uhr
  • | Vortrag
    Jugend zwischen Universität und Stacheldraht
  • Dr. Peter Eberle, Linthal, Schweiz
    Mitglied der Belter-Gruppe
    12.15–13.30 Uhr | Mittagspause
  • 13.30–15.00 Uhr | Vortrag
    Was wollen wir erinnern? Zur Erinnerungskultur und dem Umgang mit der DDR-Vergangenheit
    Dr. Reiner Haseloff, Magdeburg
    Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt
  • 15.00–16.00 Uhr | Vortrag Schichten der Geschichte
    Wie verändern Gegenwartserfahrungen
    das Bild von der DDR?
    Dr. Klaus-Rüdiger Mai, Zossen
    Schriftsteller

Festveranstaltung 18.30 Uhr | Vortrag und Diskussion Zeitzeugen und Erinnerungskultur

Musikalische Begrüßung
Konstanze Hollitzer

Grußwort
Prof. Dr. Beate Schücking, Leipzig
Rektorin der Universität Leipzig
Dokumente und Zeitzeugen. Wozu brauchen wir sie noch?
Roland Jahn, Berlin, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehem. DDR

Podiumsdiskussion mit Referent und Zeitzeugen



2017

Das Menschenbild in der DDR

27. April 2017
Alter Senatssaal

Universität Leipzig

Das Menschenbild eines Staates steht in enger Verbindung mit seinen politischen Grundwerten und Idealen. Welche Vorstellung vom Menschen hatte das marxistisch-leninistische Weltbild? Der Idealtyp zeichnete sich unter anderem durch stete Disziplin und eine feste moralische Bindung an sozialistische Maßstäbe aus. Als Richtschnur für korrektes Verhalten verkündete Walter Ulbricht 1958 erstmals die „Zehn Gebote der sozialistischen Moral“. Entsprechend wurden die SED-Parteimitglieder ab 1976 darauf hingewiesen, dass jedes Parteimitglied die Pflicht habe „die normen der sozialistischen Moral und Ethik einzuhalten und die gesellschaftlichen Interessen über die persönlichen zu stellen“. Individualität trat – nicht nur innerhalb der Partei – zugunsten der Gemeinschaft zurück. Das von der SED propagierte Menschenbild wurde in den 1950er Jahren mit dem Begriff „neuer Mensch“ bezeichnet. Es hatte zum Ziel, die Menschen nach sozialistischem Vorbild zu erziehen und die Macht der SED zu sichern. Voraussetzung hierfür war die seit den 1960er Jahren progragierte „sozialistische Persönlichkeit“ der DDR-Bürger. Begriffe, die klingen als handle es sich bei dem Menschen im Sozialismus um ein Kunstprodukt – aber mit fatalen Konsequenzen: So wurde an der TU Dresden noch 1987 Studenten exmatrikuliert, weil sie die Anforderungen an einen „sozialistischen Leiter“ nicht erfüllten. Obwohl die Grundüberzeugungen der DDR alle Gesellschaftsbereiche durchdrangen, war der Anteil gänzlich konformer Sozialisten gering. Wünsche nach Privatsphäre, Freiheit von der Staatskontrolle und Fremdbestimmung blieben bestehen. Trafen sich an dieser Stelle zwei Menschenbilder, deren Verschiedenheit nicht zuletzt auch zum Ende der DDR beitrug? Wie erfolgte die Erziehung zum sozialistischen Menschen? War sie erfolgreich? Wie war das Verhältnis der Gesellschaft zum Individuum? Im Rahmen der diesjährigen „Belter- Dialoge“ wollen wir diese und weitere Fragen diskutieren. Mit herzlicher Einladung Dr. Joachim Klose
Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. für den Freistaat Sachsen

27. April 2017 | 9.30 Uhr Universität Leipzig, Alter Senatssaal

9.30 Uhr | Einführung und Grußwort Dr. Joachim Klose, Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung für den Freistaat Sachsen Prof. Dr. Werner Gumpel, Mitglied der Beltergruppe

9.45–10.45 Uhr | Vortrag Die Erziehung zum sozialistischen Menschen und seine Krankheitsbilder Prof. Dr. Florian Steger, Universität Ulm

10.45–11.00 Uhr | Kaffeepause 11.00–12.30 Uhr | Vortrag
Der sozialistische Mensch – Was bedeutet das?
Prof. Dr. Dagmar Schipanski, Landtagspräsidentin a.D.

12.30–14.00 Uhr | Mittagspause 14.00–16.00 Uhr | Diskussion
Der sozialistische Mensch – ein Kunstprodukt?
Julia Schoch, Autorin Dr. Andreas Kötzing, Hannah-Arendt-Institut, TU Dresden Stephan Bickhardt, ev. Pfarrer und Polizeiseelsorger Moderation: Dr. Joachim Klose

18.30 Uhr | Festveranstaltung Das Ich als Mensch im Sozialismus Lutz Rathenow, Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen

Schlusswort Rektorin Prof. Dr. Beate Schücking
Universität Leipzig

Musikalische Umrahmung

Konstanze Hollitzer

Empfang

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